Montag, 20. Mai 2019

Shinrin Yoku in der Sächsischen Schweiz – Wado Kai auf Schusters Rappen



Nach den ungemütlichen Eisheiligen mit schmuddligem, kühlen Wetter, nutzten wir das erste warme Wochenende, um unseren „Betriebsausflug“ in die heimische Gebirgslandschaft zu wagen.


Eine gutgelaunte Gruppe im Alter zwischen 5 bis knapp über 50 Jahren hatten die Stiefel geschnürt, Rucksäcke geschultert und freuten sich auf die geplante Runde. 15 km sollten doch zu schaffen sein!


Mit dem Zug ging es nach Krippen. Wir setzten mit der Fähre über und liefen Richtung Großes Schrammtor. Es folgten der Elbleitenweg und die Heilige Stiege. Nach gefühlt unzähligen Stufen wurden wir am Gipfel mit einer traumhaften Aussicht auf die Felsenwelt des Elbsandsteingebirges belohnt.


Hatten wir vorher schon die Natur mit allen Sinnen in uns aufgenommen, genossen und befreit durchgeatmet, zeigte sich hier, daß man nicht unbedingt Karate betreiben muß, um japanische Lebenseinstellungen nachvollziehen zu können: Bei unserem Shinrin Yoku (Waldbaden) wirkten Sonne, Bäume und Fels – insbesondere das unvergleichliche Panorama an der Heiligen Stiege und das Kleine Prebischtor mit dem mystisch anmutenden Wurzelgeflecht – wie seelische Medizin und ließen Anstrengungen, aber auch Alltagsstreß verfliegen.


Schrammsteinweg und Sandlochweg folgten. Dann kam endlich die Wildwiese. Das bedeutete: Die Gaststätte mit der Aussicht auf Erfrischung und Verköstigung war nicht mehr weit entfernt. Schließlich waren die angesagten 15 km doch schon eine Weile abgelaufen...


Mit etwas Ermutigung schafften es vor allem auch die Jüngsten in die Schrammsteinbaude. Unser Tisch war trotz gehöriger Verspätung noch unbesetzt, und so konnten wir den Durst löschen und unseren Hunger stillen. Es gab Brause für die Kinder - und die ersehnten, kühlen Erwachsenengetränke.


Gestärkt und erholt fühlte man die letzten Schritte zur Fähre nach Krippen und zum Zug gar nicht mehr. Ein wunderbarer Ausflugstag ging viel zu schnell zu Ende. Die Füße qualmten, die Hemden waren verschwitzt - aber aktive Erholung mit Freunden, was gibt es Besseres?


EK

Mittwoch, 15. Mai 2019

Lehrgang mit Peter Mixa in Meißen vom 10. bis 12. Mai 2019

Vom 10. bis 12. Mai 2019 fand in Meißen der sogenannte kleine Lehrgang mit Peter Mixa statt. Klein wahrscheinlich nur deshalb, weil es kein Bundeslehrgang ist, denn der Lehrgang ging wie immer von Freitag bis Sonntag. Obwohl die Teilnehmeranzahl etwas überschaubar war, war unser Verein mit durchschnittlich drei, am Freitag soghar 4 Mitgliedern beteiligt. Während unsere altgedienten Schwarzgurte sich etwas rar gemacht hatten, waren erfreulicherweise zwei ganz helle sowie ein Orange- und Braungurt vertreten.

Am Freitag Abend ging es nach Erwärmung und Grundschultechniken vor allem um Tanto Tori mit ein bis zwei  😉 Messern.

Samstag Vormittag war nach Erwärmung und schweißtreibenden Grundtechniken mit und ohne Partner wieder Tanto Tori, diesmal klassisch und in leichter Abwandlung, auf dem Spielplan. Nach der Mittagspause lichteten sich die Reihen deutlich, auch der Author war alleiniger Vertreter des Vereins geworden. Da nun die Schwarzgurte überwiegten, einigten wir uns darauf, die Betchurin anzugehen. Wer weiß, wie lang die Betchurin ist, der kann verstehen, dass damit die zwei Nachmittagsstunden voll ausgefüllt waren.


Sonntag war Uchi Waza grundschulmäßig auf dem Tableau, aber erst, nachdem wir Alex' extravagante Erwärmung - erst das Bewegen von uns über die langen Bänke, danach das Bewegen der Bänke über uns und neben uns - glücklich und warm schwitzend überstanden hatten. Hauptteil des Sonntag Vormittags waren die Einführung in die Kumite Katas, die auf Ohtsuka zurückgehen und letztendlich durch die Entwicklung der Kihon Kumite abgelöst wurden. Viele Grundtechniken des Wado Ryu wie z. B. das Herausgehen aus der Angriffslinie (Taisabaki), das (wieder) in den Gegner Hineingehen (Irimi), das aus der Balance Bringen (Kuzushi), harte und weiche Techniken, sogar das Kyusho - gezielte Techniken wie Ippon Ken auf die Schmerzpunkte - sind in den 36 Kumite Katas enthalten. Nach der initialen Erklärung des Systems der Katas übten wir dann alle die Kumite Kata Ipponme und Nihonme in verschiedenen Variationen, einige der Techniken kommen dann z. B.
in den uns allen bekannten Sanbon Kumiten wieder vor.


Insgesamt war es wieder ein sehr schönes Wochenende, nur mit einem gemeinsamen Gruppenfoto hat es nicht geklappt, deshalb habe ich je eins am Samstag und eins am Sonntag gemacht😉 .

Ivo