Montag, 24. Februar 2020

Wado Kai Dresden beim Wado- und Shindo Yoshin Ryu-Seminar in Berlin

Jahr für Jahr zieht es uns nun schon zu dem gemeinsamen Kurs des Wado-Karate und dessen Ursprungsform Takamura Ha Shindo Yoshin Ryu (TSYR). Und das Schöne dabei: Unsere Reisegruppe wird immer größer! Philine, Brit und Torsten können nunmehr bestätigen, daß das Wochenende ein wahres Erlebnis ist und jeder etwas für seine sportliche und persönliche Entwicklung mitnehmen kann.


Mittlerweile dürfte sich im Verein herumgesprochen haben, daß sich einige Kampfkunstbegeisterte – der Autor eingeschlossen – seit geraumer Zeit im Shindo Yoshin Ryu üben. Das besondere am TSYR ist, daß es zu den Koryu zählt. Übersetzt wird das mit „alte Schule“ und bedeutet, als klassische japanische Kampfkunst vor der sogenannten Meiji-Restauration Japans (1868) gegründet worden zu sein. Als Sogo-Bujutsu beinhaltet der anspruchsvolle und technisch ausgefeilte Lehrplan des TSYR neben unbewaffneten Jujutsu-Techniken auch die traditionellen Waffentechniken der Samurai (Kenjutsu und Tantojutsu).

Da der Ursprung unseres Karate im Shindo Yoshin Ryu zu finden ist, war es in diesem sich über zwei Tage erstreckenden Lehrgang möglich, nicht nur einen Blick in die Hintergründe und Geschichte unserer Kampfkunst zu werfen, sondern auch gleich in praktischen Übungen Bekanntes und Neues auszuprobieren.

Zu Gast waren wieder mit Toby Threadgill, Menkyo Kaiden und Kaisho Takamura Ha Shindo Yoshin Ryu, sowie Koichi Shimura, 7. Dan JKF Wado-Kai und Generalsekretär das JKF Wado-Kai, wahre Meister ihrer Kampfkunst. 

In der unmittelbaren Nähe des Anhalter Bahnhofs konnte die Stilrichtungswartin des Berliner Karateverbandes, Christina Gutz, (auch mit der Hilfe von Wado-Kai-Veteranen) einen phantastischen Lehrgang organisieren und ausrichten sowie eine hohe Teilnehmerzahl aus ganz Europa anlocken.
Anhand von Kihon, Kata und Kihon-Kumite ließ Shimura Sensei in typisch japanischer Art, d. h. weniger erklären, aber mehr abschauen und üben, die Wado-Prinzipien und Grundlagen explizieren.

Hier sahen wir Präzision und Wirksamkeit der Techniken, die im Fortgang insbesondere Threadgill Sensei in seinen Ausführungen und Demonstrationen detailliert erklären und veranschaulichen konnte.

Gerade, wenn man zum ersten Mal die ausgefeilte Präzision, Eleganz und Feinheit der Techniken erleben und ihre bei subtiler Ausführung enorme Wirksamkeit sehen und spüren konnte, war man gewillt bei dem US-Amerikaner an Magie zu glauben. Doch waren es keine Taschenspielertricks oder gar Hexenwerk, sondern genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie und Anwendung physikalischer Gesetze, die Hebel und Würfe unglaublich effektiv machten.

Ohtsuka hatte einst eine neue Kampfkunst erschaffen. Es war eine Mischform zwischen okinawanischem Karate und japanischem Jujtusu. Er entfernte Prinzipien aus dem Okinawa Karate und setzte die Kernprinzipien und die Kampftheorie der klassischen Kampfkunst des Shindo Yoshin Ryu ein.


Dies versuchte Threadgill Sensei in seinen Aus- und Vorführungen zu verdeutlichen: In der Verbindung von Initiative, körperlicher Entspannung und Wahrung der eigenen Körperstruktur bei gleichzeitiger Destruktion der Körperstruktur des Angreifers, demonstrierte er die grundlegenden Prinzipien des Wado-Karates. Ob nun die für uns typische Ausweichbewegung, das Taisabaki, mit seinen drei Merkmalen von Nagasu „fließen lassen“ (ein Bewegen mit dem Angriff, das gleichzeitige Ausweichen aus der Angriffslinie sowie die Verbindung mit einem gleichzeitigen Konter), das Inasu „umlenken“ (ein Umleiten des Angriffs, oft mit einem Fallenlassen unter, in oder um die Technik des Angreifers verbunden) und schließlich Noru „reingehen“ (ein Bewegen im Kontakt mit dem Angreifer, um die Technik oder Bewegung zu kontrollieren), dem Atemi (Ausweichen mit präzisem Schlag auf einen Vitalpunkt) oder die technischen Charakteristika von Sen No Sen (simultanes Timing) und Sen Sen No Sen (präventives Timing) sowie Go No Sen (reagierendes Timing) – überall konnten wir in Partnerübungen und mit herzlichster Unterstützung seiner fortgeschrittenen Schüler unser Karate verbessern.

Darüber hinaus durften wir uns in verschiedensten Varianten von Idori, Tanto-Dori und Fußfegen üben.

Wer nun etwas Geschmack auf Mehr bekommen hat und sich nicht vor dem Englischen scheut, dem sei ein druckfrisches Buch zu den Hintergründen und Techniken des TSYR empfohlen! (https://tsyrbudoya.com)


Eric


PS: Ein großer Dank gilt den Köpenickern Kirsten und André, die eine Abteilung Dresdner gütig aufnahmen und beste Kost und Logis boten!

Montag, 3. Februar 2020

Biathlon 02. Februar 2020

Wie von vielen Vereinsmitgliedern gewünscht fand am ersten Sonntag im Februar das traditionelle Biathlon in Altenberg statt. Leider war dann aber unsere Teilnahme nicht so berauschend; gut, dass Freunde von Hato mit von der Partie waren und so unser kleiner Haufen etwas größer wurde.


Pünktlich kurz vor halb 11 trafen wir uns vor der Beerenhütte oben in Zinnwald. Die Sonne, die uns noch zur Anfahrt begleitete, die war nun weg, Schnee gab es auch keinen, aber das war uns allen egal. Wir freuten uns auf einen harten Wettkampf zwischen Wadokai und Hato und stiefelten auch gleich mit guter Laune zu unserer Wettkampfarena.



Größere Stürze auf dem Weg dorthin gab es nicht (der Alkoholpegel war jetzt noch niedriger als die Schneehöhe), das Wetter war auch angenehm und Lars (unser Guide) erzählte Geschichten vom Biathlon in Altenberg, von der Anmut des Skirollerfahrens, vor allem, wenn man mit knapp 80 Sachen die Piste verlassend in den Wald schießt, und warum es zur Zeit in Altenberg nicht mehr so gut läuft (am Schnee allein liegt es nicht).


Unsere Wanderung führte uns am Schießstadion vorbei, welches zu den guten Zeiten, in denen man noch durch kleine Geschenkegaben (Bierkästen und andere Naturalien) sowie Gefälligkeiten viel erreichen konnte, eine beachtliche Größe aufweist. Der letzte Kunstschnee schmolz müde in der Sonne, wenn nicht ein einzelner Skifahrer (angeblich kommen alle schlechten Langläufer aus Berlin) regelmäßig hingefallen wäre, hätte man gar nichts Interessantes mehr gesehen.


An der uns bekannten Schießhalle wurden wir nach Einführung, Belehrung etc. durch berühmte ehemalige Biathlethen und Trainer zum Schießen eingeteilt. Um keine Grabenkämpfe zwischen den Vereinen aufkommen zu lassen, wurden die Gruppen gemischt. Los ging es mit Schießen auf die Pappscheibe zum Mitnehmen und dann probehalber auf die originalen Stehendscheiben, die wir im Liegen auch gut umnieteten. Entspannt und ausgeruht - zumal es bereits Zielwasser in Form von Glühwein gab - war dies auch keine Kunst.


Der Höhepunkt des Tages sollte ein richtiger Biathlon-Wettbewerb werden. Da kein Schnee lag, wurden die Runden (samt Strafrunden) laufend zugebracht, so dass dann das Schießen auch realistischer wurde und viele Strafrunden gerannt werden mussten. Natürlich gab es ehrgeizigere Mannschaften, die gewinnen wollten, aber auch die Naturliebhaber, die achtsam ihre Runden drehten und das Schießen genossen. Am Ende aber waren fast alle zur gleichen Zeit im Ziel (wenn man davon absieht, dass der letzte Läufer der sehr guten 4. Mannschaft gefühlt nach der Siegerehrung eintraf) und alle hatten viel Spaß und leerten gemeinsam den restlichen Glühwein.


Schon ging es zurück zur Beerenhütte, pünktlich beim ersten Bier oder Jagertee begann draußen der Regen und drinnen ließen wir beim Essen, Trinken und Quatschen den gemeinsamen Tag ausklingen.
Wer Lust bekommen hat, kann ab April dienstags gegen 18.00 Uhr in den Großen Garten kommen. Dort übt Lars mit seiner Truppe das Skirollerfahren (Motto: Skifahren kann jeder, aber Skiroller ist die hohe Schule, weil es keine Bremsen gibt) und Gäste sind immer eingeladen.


Ivo

PS: Die vielen mehr oder weniger unscharfen Bilder stelle ich noch in die Galerie 😀

Unser Karateverein zu Gast beim Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters in Dresden

Die Bürgerstiftung Dresden zeichnete auch in diesem Jahr die im Ehrenamt tätigen Freiwilligen aus. In Zusammenarbeit mit der Stadt Dresden wurden neben wichtigen Vertretern aus Politik und Gesellschaft auch etwa 1.300 Ehrenämtler zum Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters eingeladen. Denn so erklärte Oberbürgermeister Dirk Hilbert berechtigt: „Ohne Ehrenamt würden viele wichtige Bereiche in unserem Alltagsleben überhaupt nicht funktionieren. Den Dresdnerinnen und Dresdnern zu danken und ihnen Respekt zu zollen, ist der Hauptgrund für den Neujahrsempfang“.



Wado-Kai ist mit dabei

Unser Verein erhielt wieder eine Einladung. Und da es uns schon im letzten Jahr gut im Kulti gefallen hatte, nahmen wir die Offerte gern an. Vorstand und Trainer kleideten sich in ihren besten Zwirn, um die Anerkennung von „ganz oben“ für ein weiteres Jahr im Einsatz für unseren Karateverein auch Ohren, Bauch und Seele zukommen zu lassen.

Im wunderschönen Ambiente des Kulturpalastes genossen wir die Klangfülle des neuen Konzertsaales und die Virtuosität des Orchesters. Die Dresdner Philharmonie spielte Richard Strauss, Peter Tschaikowski und John Williams. 
Beim anschließenden Empfang konnten wir mit guten Getränken und leckeren Häppchen Durst und Hunger stillen. In anregenden Gesprächen, mit etwas Ulk, aber auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, kamen wir in der Planung unseres in diesem Jahr anstehenden Festes zum 30jährigen Vereinsjubiläum voran.



Das Bonbon der Bürgerstifung

Wir empfanden es auch als eine schöne Geste der Bürgerstiftung, dass wir wieder mit einem Ehrenamtspaß bedacht wurden. In ausgewählten Bereichen wie Museen, Restaurants, Geschäften oder den verschiedensten Sportangeboten können wir so Sonderangebote und Preisnachlässe wahrnehmen.
EK