Es ist Tradition: im letzten Monat des Jahres werden Prüfungen abgehalten. Karateprüfungen. Diesmal traten Karateka unseres Vereins für die Prüfung zum weißen, gelben, den zweiten blauen und den zweiten braunen Gürtel an.
Jeremy und Georg legten damit erstmals eine solche Prüfung ab, die beide ordentlich bestanden. Wir gratulieren. Neu zu uns kam im September die Laura, auch sie bestand die erste Prüfung und zwar mit ausdrücklichem Lob. Sie erzählte mir abends, dass sie mit Aerobic und Tanz auch Wettkampferfahrungen gesammelt hat, solche Anlagen sind bestens geeignet, gutes Karate zu erlernen.
Lisa und Robert tragen nun den gelben Gürtel. Auch euch möchte ich herzlich im Namen aller gratulieren.
Mit besonderem Lob trägt Silly nun den blauen Gürtel in die zweite Runde. Silly hat ihren Trainern echt Freude bereitet mit ihrer Prüfung. Und sie weiß, dass diese durchaus streng sein können. Stimmt doch, Silly?
Ivo, Prüfungssenior und nun Träger des 2. Kyu´s. Der wiegt besonders, denn in der Vorbereitung musste vieles neu erlernt werden. Aber Ivo hat noch viel vor und der Einstieg in diese neue Trainingsphase ist gelungen.
Nach der Mitgliederversammlung, die neben dem Jahresrückblick auch die Zukunftspläne behandelte, siedelten wir in das Brau- und Ballhaus Watzke um. Bei zünftigem Essen und machem kleinem oder großem Glas ging der Tag zu Ende.
Die Trainingspause kommt erst in zwei Wochen, es winkt schon der Wadokai-Bundeslehrgang in Reinbek bei Hamburg. Werr kommt mit?
Viele Grüße vom Webmaster.
Schneller kann man Bilder, Berichte, Aktuelles wie Historisches nicht zur Verfügung stellen. Chronologisch werden hier Histörchen und Geschichten alte Zeiten aufleben lassen.
Freitag, 11. Dezember 2015
Donnerstag, 13. August 2015
Rückblick auf den Sommerlehrgang
Haslach im Kinzigtal. Wie immer zwar weit weg: Sowohl von meinem Wohnort wie auch von der Heimat aus gesehen. Aber auch wie immer eine Reise wert.
Die Sachsen waren mal wieder gut vertreten, unser Verein allerdings eher unterrepräsentiert, wir sollten doch die "heilige" Fahne mehr durch die Karateweltgeschichte fahren, oder? Der Stimmung tat das keinen Abbruch, wie das folgende Bild beweist.
Natürlich ist der Hauptzweck das Karate. In einem abwechslungsreichem Programm unterrichteten Dr. Elke von Oehsen, Peter Mixa und Werner Buddrus, unterstützt von Jürgen Fabian, Franz Bohnert und Andre Jätzschmann die aus allen Himmelsrichtungen herbeigeeilten Karateka.
Der Trainingsplan sah viele bekannte Dinge vor. Natürlich schwitzten die Teilnehmer zu Beginn eines jeden Tages (10:00 Uhr ging es los) in den bekannten Grundschuleinheiten. Keri Waza, Tsuki Waza, Renzoku Waza, und Uchi Waza sind nun mal die Grundlage für die auf langem Weg zu suchende freie Anwendung.
Franz Bohnert lies uns mal wieder in eine andere Kampfkunst äugen: Martin Seyfer zeigte und trainierte mit uns Sequenzen aus dem Wing Tsung Kung Fu.
Selbst hatte Franz, der ja einen unendlichen Vorrat an Übungsmethoden parat hält, eine "Sprungeinheit" der besonderen Art vorgesehen. Wer stöhnt denn nicht über Tobi-Sokuto-Geri oder Kesami Geri? Franz hatte wohl beim Leichtathletik-Training der Hürdenläufer zugesehen. Das Ergebnis wurde auch dokumentiert; dass es geht, seht ihr auf dieser Bilderserie:
Seit einiger Zeit sind die sogenannten 36 Kumite Gata in den Blickpunkt gerückt, die, angeboten durch Peter Mixa, inzwischen auf fast jedem Lehrgang eine Rolle spielen. Diese Übungen sehen für den Anfang gar nicht so schwierig aus, offenbaren aber sehr schnell, dass sie vor allem etwas für fortgeschrittene Karateka sind. Die Anwendung der Prinzipien
Haslach im Kinzigtal, wohl zu den wärmsten Gegenden Deutschlands gehörend, liegt nun mal im Schwarzwald. Ein Trip in die Umgegend ist da Tradition. Manche machten diesmal Freiburg (im Breisgau) unsicher, Ingo und mich zog es mal wieder nach Frankreich.
Unser Hauptzielpunkt war die alte Burg, da in den Vogesen welche Chateau du Haut - Koenigsbourg genannt wird. Ein Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert, welches im 17. Jahrhundert abbrannte und zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der Provinz Elsaß dem deutschen Kaiser Wilhelm II. geschenkt wurde. Der beschloss die Burg wieder aufbauen zu lassen und bestellte einen Berliner Architeckten, welcher aber erst dadurch zum Experten für mittelalterliche Festungen wurde. Acht (!) Jahre haben die Erbauer gebraucht. Mit modernen Kränen und sogar einer Lok zum Transport des Materials. 1918, so steht es lapidar in der Chronik, fiel die Burg an Frankreich. Es ist eine Märchenburg. Etwas trutziger als des Wittelbacher Neuschwanstein, aber sie gehörte ja auch einem Hohenzollern.
Die Rückfahrt ging auch über Strasburg und Kehl, dort über die Europabrücke. Ein kleines Stück reinaufwärts befindet sich diese schöne Fußgamgerbrücke über den Rhein, die ich endlich mal in echt sehen wollte. Warum? Das könnt ihr, vom Thema abschweifend, hier nachlesen.
Wieder eine sehr schöne Tour.
Haslach im Kinzigtal. Wenn man einmal aussetzt, ist es nächstes Jahr gleich noch mal so schön, wieder hinzufahren. Es ist nun mal ein Trainigslager der besonderen Art. Einmal geht es etwas länger als die anderen drei und dann ist es richtig im Sommer. Daher ist auch das Schwimmbad gleich neben der Traininghalle und der Schlafhalle so ungemein wichtig.
Kommt mit, wenn es 2016 wieder heißt: Auf nach Haslach wo der Schatzhauser wohnt, da irgendwo im Schwarzwald. Wenn man von der Grillhütte am Silbersee noch etwas aufsteigt, kann man es ja probieren:
"Schatzhauser im grünen Tannenwald,
Vielleicht erfüllt der Alte ja drei Wünsche. Die Danprüfung müsst ihr aber ohne sein Zutun erledigen. (Glückwunsch an die diesjährigen Erfolgreichen.)
Wer es nicht glaubt, probiert erst mal ein paar Tannenzäpfle, da im Land, wo de Leut de Endunge verschlugge...
Ich freu mich auf das nächste Jahr.
Viele Grüße von dem, der das große WWWEB mastert.
► Strasburg im Internet
► Haslach im Internet
► Kehl im Internet
► Koenigsbourg im Internet
© L.D. Sachsen im Schwarzwald |
Natürlich ist der Hauptzweck das Karate. In einem abwechslungsreichem Programm unterrichteten Dr. Elke von Oehsen, Peter Mixa und Werner Buddrus, unterstützt von Jürgen Fabian, Franz Bohnert und Andre Jätzschmann die aus allen Himmelsrichtungen herbeigeeilten Karateka.
© by L.D. / Karate in Haslach 2015 |
Der Trainingsplan sah viele bekannte Dinge vor. Natürlich schwitzten die Teilnehmer zu Beginn eines jeden Tages (10:00 Uhr ging es los) in den bekannten Grundschuleinheiten. Keri Waza, Tsuki Waza, Renzoku Waza, und Uchi Waza sind nun mal die Grundlage für die auf langem Weg zu suchende freie Anwendung.
Franz Bohnert lies uns mal wieder in eine andere Kampfkunst äugen: Martin Seyfer zeigte und trainierte mit uns Sequenzen aus dem Wing Tsung Kung Fu.
Selbst hatte Franz, der ja einen unendlichen Vorrat an Übungsmethoden parat hält, eine "Sprungeinheit" der besonderen Art vorgesehen. Wer stöhnt denn nicht über Tobi-Sokuto-Geri oder Kesami Geri? Franz hatte wohl beim Leichtathletik-Training der Hürdenläufer zugesehen. Das Ergebnis wurde auch dokumentiert; dass es geht, seht ihr auf dieser Bilderserie:
© L.D. |
- Sen no Sen (Gegenangriff, im Moment des Angriffs)
- Go no Sen (Gegenangriff nach dem Moment des Angriffs) und
- Sen Sen no Sen (Gegenangriff vor dem Moment des Angriff)
- sind dabei das Schwierige, das so schwer zu machen ist. Hier mal eine kleine Bilderserie aus der Einheit Sen Sen no Sen.
© URDD |
© URDD |
Haslach im Kinzigtal, wohl zu den wärmsten Gegenden Deutschlands gehörend, liegt nun mal im Schwarzwald. Ein Trip in die Umgegend ist da Tradition. Manche machten diesmal Freiburg (im Breisgau) unsicher, Ingo und mich zog es mal wieder nach Frankreich.
Unser Hauptzielpunkt war die alte Burg, da in den Vogesen welche Chateau du Haut - Koenigsbourg genannt wird. Ein Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert, welches im 17. Jahrhundert abbrannte und zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der Provinz Elsaß dem deutschen Kaiser Wilhelm II. geschenkt wurde. Der beschloss die Burg wieder aufbauen zu lassen und bestellte einen Berliner Architeckten, welcher aber erst dadurch zum Experten für mittelalterliche Festungen wurde. Acht (!) Jahre haben die Erbauer gebraucht. Mit modernen Kränen und sogar einer Lok zum Transport des Materials. 1918, so steht es lapidar in der Chronik, fiel die Burg an Frankreich. Es ist eine Märchenburg. Etwas trutziger als des Wittelbacher Neuschwanstein, aber sie gehörte ja auch einem Hohenzollern.
© URDD |
© URDD |
Wieder eine sehr schöne Tour.
Haslach im Kinzigtal. Wenn man einmal aussetzt, ist es nächstes Jahr gleich noch mal so schön, wieder hinzufahren. Es ist nun mal ein Trainigslager der besonderen Art. Einmal geht es etwas länger als die anderen drei und dann ist es richtig im Sommer. Daher ist auch das Schwimmbad gleich neben der Traininghalle und der Schlafhalle so ungemein wichtig.
Kommt mit, wenn es 2016 wieder heißt: Auf nach Haslach wo der Schatzhauser wohnt, da irgendwo im Schwarzwald. Wenn man von der Grillhütte am Silbersee noch etwas aufsteigt, kann man es ja probieren:
Quelle |
"Schatzhauser im grünen Tannenwald,
bist viel hundert Jahre alt.
Wohnst im Wald, wo grüne Tannen stehn,
lässt dich nur Sonntagskindern sehn."
Vielleicht erfüllt der Alte ja drei Wünsche. Die Danprüfung müsst ihr aber ohne sein Zutun erledigen. (Glückwunsch an die diesjährigen Erfolgreichen.)
Wer es nicht glaubt, probiert erst mal ein paar Tannenzäpfle, da im Land, wo de Leut de Endunge verschlugge...
Ich freu mich auf das nächste Jahr.
Viele Grüße von dem, der das große WWWEB mastert.
► Strasburg im Internet
► Haslach im Internet
► Kehl im Internet
► Koenigsbourg im Internet
Dienstag, 11. August 2015
Lehrgang bei HATO Dresden e.V.
Dr. Jürgen Fabian,
5. Dan Wadokai,
kommt nach Dresden.
Am 12. September 2015.
Hier findet ihr die Ausschreibung unserer Freunde vom Karateverein HATO Dresden e.V.
Uns erwartet ein abwechslungsreicher und interessanter Lehrgangssonnabend mit dem Kataspezialisten, der auch lange national und international auf Wettkämpfen erfolgreich war. (Mehr Infos gibt es hier)
"Wadokaier", es gibt keinen Grund, sich dies entgehen zu lassen. Also schreibt euch den Termin in den Kalender.
Viele Grüße
Euer Uwe
Samstag, 20. Juni 2015
Sommerpaket
Worin besteht das Sommerpaket?
Seit Jahren aus zwei wirklich tollen Ereignissen.
26. bis 28. Juni 2015
Da wäre schon mal das von HATO Dresden ausgerichtete Zeltlager in Deutschbaselitz bei Kamenz. Spaß und Training stehen im Mittelpunkt, hinzu kommen Lagerfeuer, Nachtwanderung, Baden, Kahn fahren und und und...
Übernachten könnt ihr in Zelten oder auch im Bungalow. Näheres erklären euch Frank und Torsten im Training.
30. Juli bis 03. August 2015
Genau in der Sommermitte findet der große WADOKAI - Sommerlehrgang statt. In Haslach im Kinzigtal. Das ist schon mal eine Reise in den Schwarzwald wert. Neben der Trainingshalle befindet sich ein schönes Schwimmbad zum Entspannen in der Mittagspause und nach dem Training.
Die Gegend lädt zu Ausflügen ein, auch der Trainingsplan lasst dies natürlich zu. Wir haben schon manch schöne Tour gemacht, sei es nach Freiburg oder auch nach Frankreich hinüber.
Alle Wadokai Trainer der Stilrichtung sind für die vielseitigen Trainingseinheiten auch mit vor Ort. Es gibt nur den einen FÜNF - Tage Lehrgang.
Ausschreibung und Trainigsplan unter www.wadokai-dresden.de
Wer kommt mit?
Es grüßt euch Euer Uwe
Seit Jahren aus zwei wirklich tollen Ereignissen.
26. bis 28. Juni 2015
Da wäre schon mal das von HATO Dresden ausgerichtete Zeltlager in Deutschbaselitz bei Kamenz. Spaß und Training stehen im Mittelpunkt, hinzu kommen Lagerfeuer, Nachtwanderung, Baden, Kahn fahren und und und...
Übernachten könnt ihr in Zelten oder auch im Bungalow. Näheres erklären euch Frank und Torsten im Training.
* * *
30. Juli bis 03. August 2015
Genau in der Sommermitte findet der große WADOKAI - Sommerlehrgang statt. In Haslach im Kinzigtal. Das ist schon mal eine Reise in den Schwarzwald wert. Neben der Trainingshalle befindet sich ein schönes Schwimmbad zum Entspannen in der Mittagspause und nach dem Training.
Die Gegend lädt zu Ausflügen ein, auch der Trainingsplan lasst dies natürlich zu. Wir haben schon manch schöne Tour gemacht, sei es nach Freiburg oder auch nach Frankreich hinüber.
Alle Wadokai Trainer der Stilrichtung sind für die vielseitigen Trainingseinheiten auch mit vor Ort. Es gibt nur den einen FÜNF - Tage Lehrgang.
Ausschreibung und Trainigsplan unter www.wadokai-dresden.de
Wer kommt mit?
Es grüßt euch Euer Uwe
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Sonntag, 22. März 2015
Rückblick zum Berliner Wado Lehrgang
Es waren 135 Teilnehmer auf einem Lehrgang, den wir seit Jahren gern besuchen. Gäste kamen aus Spanien, Schweden, Pakistan, Kanada, Finnland und den Niederlanden. Frank hat dazu den folgenden Bericht geschrieben.
Am 21.2. war es wieder mal so weit, es ging zum jährlichen
Karate/Jujutsu-Lehrgang nach Berlin. Ausgerichtet von Christina Gutz, der es
immer wieder gelingt, dieses hochkarätige Seminar zu organisieren.
Zuständig für das Vermitteln von Prinzipien des Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu (SYRJ) [1]
war wie gehabt Toby Threadgill (Menkyo Kaiden [2]).
Für den Karateteil wurde diesmal Kaki Kawano eingeladen,
seines Zeichens ehemals erfolgreicher Kumite-Wettkämpfer. Entsprechend waren
seine Einheiten an Wettkampftechniken orientiert.
Von Dresden aus machten sich also am Samstagmorgen Eric und
Frank auf den Weg, Uwe kam bereits am Freitag aus Neustrelitz in der Hauptstadt
bei unseren „Herbergseltern“, Kirsten und André, an.
Als wir in der Halle eintrafen, wurden wir freundlich von
einer Frau begrüßt, die sich bereits warm machte. Wie sich herausstellte war es
Norma Foster, 7.Dan JKF Wadokai, die sich eigens aus Kanada auf den Weg gemacht
hatte. Ein anderer prominenter Teilnehmer war Shuzo Imai, 8.Dan Wado Ryu.
Weitere Gäste kamen u.a. aus den Niederlanden und Finnland. Der Lehrgang stieß
also nach wie vor auf ein großes Interesse.
Das große Thema waren der Übergang von der (Partner)Kata zum
Freikampf und die verschiedenen Formen von Timing: Go no Sen, Sen no Sen und
Sen Sen no Sen.
Go No Sen ist das reaktive Handeln. Toby Threadgill
demonstrierte dies, indem der Partner versuchte, seine Hand zu fassen. Das
Fassen wird hierbei zugelassen bzw. sogar angeboten. Durch das Greifen gerät
der Angreifer u. a. dadurch in eine nachteilige Lage, dass das Ziel, die Hand,
mit entsprechendem Timing und entsprechender Geschwindigkeit wegbewegt wird und
er sich durch Überstrecken selbst aus dem Gleichgewicht bringt. Im gleichen
Augenblick erfolgt der Gegenschlag des Verteidigers.
Wichtig ist, dass der Verteidiger mental stets auf Angriff (Sente)
gepolt ist und keinesfalls in eine passiv-abwartende Rolle verfällt.
Hier sind sehr deutlich Parallelen zu den Kihon Kumite im
Wado Ryu zu erkennen.
Sen No Sen ist das gleichzeitige Handeln. Im Beispiel des
Greifens ist für den Verteidiger der Griff uninteressant, er agiert in den
Angriff mit einem Gegenangriff. Demonstriert wurde dieses Timing auch in der
Form, dass der Angreifer versucht, den Schwertgriff des Verteidigers zu fassen,
dieser aber entgegenkommt und der Angreifer den Griff so früher als erwartet zu
fassen bekommt.
Eine Technik des Wado Ryu, die auf dem Sen no Sen-Konzept
basiert, ist der Nagashi Zuki. Mit dem Angriff erfolgt der gleichzeitige
Gegenschlag.
In der SYR ist Sen no Sen ein nur sehr schwer umzusetzendes
Konzept, da ein bewusstes, gleichzeitiges Bewegen mit dem Angreifer tatsächlich
Go no Sen ist.
Sen Sen no Sen schließlich ist der Erstangriff des
Verteidigers. Er kommt also dem tatsächlichen Angriff des Gegners zuvor, indem
er den Angriffsgedanken des Angreifers antizipiert und sofort aktiv wird. Für
das Lesen der Absicht des Gegners und gleich recht noch der geplanten Art des
Angriffs ist intensives Üben erforderlich, um z. B. kleinste Muskelbewegungen
im Gesicht zu erfassen und zuordnen zu können. Wie auch den Könner auszeichnet,
dass er ohne jede Vorankündigung aktiv wird.
Die Ohyo Kumite des Wado Ryu sind genau auf diesem
Gedankengang aufgebaut.
Natürlich hatten wir ausreichend Gelegenheit zu üben und im
gleichen Umfang die Möglichkeit, die Komplexität der SYR-Übungen - gerade
hinsichtlich Timing - zu erahnen. Und selbstredend verbargen sich in sämtlichen
Übungen auch die altbekannten - und schwer umzusetzenden - Grundprinzipien
„Pull with the foot!“, „Relax!“, und „Structure!“. Kein Wunder, dass der
Hinweis kam, zunächst ganz langsam zu üben.
Kaki Kawano demonstrierte und vermittelte die verschiedenen
Formen von Timing an diversen Wettkampfübungen, die uns schon eher geläufig
waren.
André und Eric, die zusammen übten, zogen bereits sehr früh
die Aufmerksamkeit Kawanos auf sich, der zweifelsohne ihre Wettkampfqualitäten
erkannte. Eric wurde denn prompt als Partner zum Vorzeigen regelmäßig gesucht
und ziemlich häufig auch gefunden.
Interessant ist der Übergang von den Partnerkata hin zum
Freikampf in der SYR. Es wird sich dabei eng an den Partnerkata orientiert, die
zunehmend dynamischer, mit mehr Widerstand und technisch freier seitens des
Verteidigers durchgeführt werden. Verbotene Techniken gibt es nicht. Toby Threadgill
sagte bspw., dass sein Lehrer, Yukioshi Takamura, Kopfstöße liebte.
Der SYRJ-Freikampf ist daher mit dem Karate-Freikampf nicht
zu vergleichen, der Kampf muss schnellstens beendet sein. Dies erfordert auch
eine entsprechende geistige Einstellung.
Allerdings hat Hironori Otsuka den Freikampf aus seinem
Jujutsu (das es wiederum aus dem Schwertkampf übernommen hatte) in das Karate
eingebracht und die Grundlage für Wettkämpfe geschaffen. Offensichtlich sah er
einen Wert in sparringsmäßigen Freikämpfen.
Wieder einmal war es ein sehr lehrreicher und auch
beeindruckender Lehrgang. Seine Krönung fand er freilich in der mittlerweile
gesetzten HATO-Wadokai-Kooperation in Form der samstagabendlichen Essensrunde im
„Mr. Hai“, mit den obligatorischen „Mai Thai“.
Frank Kulus
[1]
Das SYRJ ist ein altes, japanisches Jujutsu der Samurai (Koryu Jujutsu), das
auch Hironori Otsuka vor Erlernen des Karate über etliche Jahre geübt, und in
dem er eine hohe Lehrlizenz erworben hatte. Damit besteht ein sehr starker
Einfluss seitens dieses Jujutsu auf das Wado Karate.
[2]
Das Menkyo Kaiden ist im SYRJ die höchste zu erwerbende Lizenz. Sie stellt hier
eine administrative Lizenz dar, welche oberhalb der Lehrlizenzen (Shoden,
Chuden, Joden) angesiedelt ist.
*******************************************
Nach mehrfachen negativen Erfahrungen mit Veröffentlichungen auf YouTube verbietet der Ausrichter inzwischen das Fotografieren. Schade. Aber einige offizielle Bilder gibt es auf der Seite von Wado-Ryu Berlin.
Uwe
Donnerstag, 26. Februar 2015
Kono-Osterlehrgang in Sicht
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